Sport und Sprunggelenksarthrose: Wie Bewegung helfen kann

Sprunggelenksarthrose ist eine häufige Erkrankung, die viele Menschen betrifft und zu Schmerzen sowie Bewegungseinschränkungen führt. Trotz der Herausforderungen, die diese Erkrankung mit sich bringt, ist es wichtig, die Rolle von Bewegung und Sport nicht zu unterschätzen. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Sport bei Sprunggelenksarthrose schädlich ist. Tatsächlich kann gezielte Bewegung helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. 

In diesem Artikel erfahren Sie, was Sprunggelenksarthrose ist, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie durch sportliche Aktivitäten positive Effekte erzielen können.

Was ist eine Sprunggelenksarthrose?

Die Sprunggelenksarthrose ist ein Gelenksverschleiß des Sprunggelenks und eine degenerative Erkrankung des Gelenkknorpels, die zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen im Sprunggelenk führt. Sie entsteht häufig durch langfristige Überlastung, Verletzungen oder Fehlstellungen des Gelenks. Diese Erkrankung gehört zu den häufigen Volkskrankheiten und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Was hilft bei Sprunggelenksarthrose?

Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Arthrose, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Eine beginnende Arthrose lässt sich oft mit konservativen Methoden behandeln. Dazu zählen gezielte Kräftigungsübungen und Maßnahmen zur Verbesserung des Stoffwechsels. Diese Ansätze können zwar nicht den geschädigten Knorpel wiederherstellen, sie haben jedoch das Potenzial, das Fortschreiten der Arthrose zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. 

Als Ihr Orthopäde in Wien, stimme ich die Behandlung der Sprunggelenksarthrose auf die individuellen Ursachen ab.

Fehlstellungen oder Bänderinstabilitäten, die zur Arthrose beitragen, sollten korrigiert werden, um eine gleichmäßige Belastung des Knorpels sicherzustellen.

Symptome: Wie spüren Sie eine Sprunggelenksarthrose?

Die Symptome einer Sprunggelenksarthrose sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

• Anlaufschmerzen: Oft spüren Betroffene nach längeren Ruhephasen, dass das Gelenk „eingerostet“ ist.
• Ruheschmerzen: Besonders am Morgen oder nach längeren Sitzpausen.
• Schnelle Ermüdung: Das Gelenk wird bei Belastung schnell müde.
• Schwellung und Entzündung: Besonders nach körperlicher Aktivität.
• Bewegungsstörungen: Einschränkungen in der Beweglichkeit und Schmerzen bei bestimmten Bewegungen.

Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, insbesondere wenn sportliche Aktivitäten nicht mehr möglich sind.

Ursachen der Arthrose im Sprunggelenk

Die Ursachen für Arthrose im Sprunggelenk sind vielfältig und können folgende Faktoren umfassen:

• Fehlstellungen nach Verletzungen: Wie zum Beispiel nach einem Bänderriss.
• Überlastung: Durch Sport oder Übergewicht.
• Bewegungsmangel: Führt zur Schwächung der umgebenden Muskulatur.
• Fußfehlstellungen: Klumpfuß, Senkfuß oder Hohlfuß können ebenfalls zur Arthrose beitragen.
• Entzündliche Erkrankungen: Zum Beispiel Rheuma oder Stoffwechselstörungen.

Das Zusammenspiel dieser Faktoren führt zu einem fortschreitenden Knorpelabbau, der schließlich in einer Sprunggelenksarthrose mündet.

Die Sprunggelenksarthrose wird in verschiedene Stadien eingeteilt:

• Grad 0: Gesunder, gleitfähiger Knorpel.
• Grad 1: Knorpelerweichung, erste Störungen der Knorpelstruktur.
• Grad 2: Mäßige Störung des Bindegewebes im Knorpel.
• Grad 3: Einrisse in der Knorpeloberfläche.
• Grad 4: Knorpel ist nicht mehr vorhanden, das Gelenk ist „glatzköpfig“.

Arthrose im oberen Sprunggelenk entwickelt sich durch einen langwierigen Prozess, beginnend mit einer Schädigung des Gelenkknorpels (Osteochondrose), die die Belastbarkeit mindert. Der Knorpel wird rauer und verfärbt sich von Weiß zu Gelb. Zu Beginn sind Schmerzen vor allem bei intensiven Aktivitäten spürbar, später können alltägliche Bewegungen ebenfalls schmerzhaft sein. Die erhöhte Reibung zwischen den Knorpelflächen führt zum Verlust der Gleitfähigkeit und zu Entzündungen. Dies belastet den angrenzenden Knochen, wodurch Osteophyten entstehen, die die Beweglichkeit des Gelenks weiter einschränken.

Sport bei Sprunggelenksarthrose sinnvoll?

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Sport bei Sprunggelenksarthrose schädlich ist. Tatsächlich kann gezielte Bewegung dabei helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Durch Sport wird die Muskulatur gestärkt, was zu einer besseren Stabilität des Gelenks führt. Zudem fördert Bewegung die Durchblutung und die Nährstoffversorgung des Knorpels. Somit ist Sport als konservative Therapie sehr sinnvoll.

Vorteile von Sport bei Sprunggelenksarthrose

• Stärkung der Muskulatur: Regelmäßige Bewegung stärkt die Muskeln um das Sprunggelenk, was die Stabilität erhöht und das Gelenk besser unterstützt.
• Verbesserte Durchblutung: Sport fördert die Durchblutung und Nährstoffversorgung des Knorpels, was den Verschleiß verlangsamt.
• Anregung der Gelenkflüssigkeit: Sport und Bewegung steigern die Produktion von Gelenkflüssigkeit, die sich besser im Gelenk verteilt. Der Knorpel saugt diese Flüssigkeit wie ein Schwamm auf, was seine Gesundheit unterstützt.
• Gelenkschonender Sport: Besonders vorteilhaft sind leichte Ausdauersportarten wie Fahrradfahren, Nordic Walking, Schwimmen und Aquagymnastik, die das Gelenk schonen.
• Individuelle Belastung: Laut Experten ist es ideal, dreimal pro Woche mindestens eine halbe Stunde Sport zu treiben. Wer jedoch viel sitzt, sollte täglich etwas Bewegung einbauen, selbst wenn es nur fünf Minuten sind.
• Effektives Abnehmen: Für übergewichtige Patient*innen kann Sport eine Schlüsselrolle beim Abnehmen spielen. Mindestens 40 Minuten Bewegung sind wichtig, da der Körper erst nach dieser Zeit die Fettreserven angreift.
• Motivation finden: Es ist wichtig, eine Sportart zu wählen, die Spaß macht, um die Motivation hochzuhalten. Bei Gehproblemen können Wanderstöcke helfen, das sportliche Erscheinungsbild zu fördern und die Lust auf Bewegung zu steigern.
• Erhalt der Beweglichkeit: Durch sportliche Betätigung wird die Beweglichkeit gefördert und erhalten, was die allgemeine Funktionalität des Sprunggelenks verbessert.
• Steigerung des Wohlbefindens: Sport wirkt sich positiv auf die Lebensqualität aus, indem er das körperliche und seelische Wohlbefinden steigert.
• Linderung von Beschwerden: Geeignete Sportarten können dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und die Symptome der Sprunggelenksarthrose zu reduzieren.

Übungen – Vorschläge

Hier sind einige Übungen, die bei Sprunggelenksarthrose sinnvoll sein können:

1. Wadenheben: Stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und senken Sie die Fersen langsam wieder ab. Diese Übung stärkt die Wadenmuskulatur und verbessert die Stabilität.
2. Kreisbewegungen: Setzen Sie sich auf einen Stuhl und heben Sie das betroffene Bein an. Führen Sie mit dem Fuß langsame Kreisbewegungen aus, um die Beweglichkeit zu fördern.
3. Dehnübungen: Dehnen Sie regelmäßig die Waden- und Oberschenkelmuskulatur, um die Flexibilität zu erhalten.
4. Widerstandsband-Übungen: Verwenden Sie ein Widerstandsband, um sanfte Übungen für das Sprunggelenk durchzuführen.

Es ist wichtig, diese Übungen regelmäßig durchzuführen und dabei auf die eigene Körperwahrnehmung zu achten. Bei Schmerzen sollten Sie die Intensität jedenfalls reduzieren. Als Ihr Orthopäde in Wien stelle ich die für Sie passenden Übungen bei Sprunggelenksarthrose zusammen.

Sprunggelenksarthrose und deren Behandlung mit OA Priv. Doz. Dr. Reinhard Schuh

Mit meiner jahrelangen Erfahrung in der Behandlung von Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen zähle ich zu den Spezialisten für Sprunggelenksarthrose. Ich habe zahlreiche Patienten erfolgreich dabei unterstützt, durch gezielte Therapien, einschließlich eines innovativen Bewegungsprogramms, ihre Lebensqualität zu verbessern. Bei der Behandlung lege ich großen Wert auf individuelle Ansätze, um die Gelenkfunktion zu fördern und Schmerzen zu lindern. Zudem kann ich wertvolle Tipps zu gelenkschonendem Sport geben, der eine entscheidende Rolle in der Therapie spielt.

Für häufige Fragen zur Sprunggelenksarthrose und deren Behandlung stehe ich Ihnen in meinen Blog-Artikeln zur Verfügung. Bei weiteren Anliegen können Sie gerne einen persönlichen Termin mit mir vereinbaren.