Das Morton-Neurom zählt zu den häufigsten Ursachen für belastungsabhängige Schmerzen im Vorfuß. Charakteristisch ist eine schmerzhafte Verdickung eines Mittelfußnervs, die durch mechanische Überlastung, ungünstiges Schuhwerk oder bestehende Fußfehlstellungen entsteht. Typisch sind brennende, stechende oder elektrisierende Schmerzen, die beim Gehen auftreten und sich im Verlauf verstärken können. Eine frühzeitige orthopädische Abklärung ist entscheidend, um das Morton-Neurom gezielt zu behandeln und ein Fortschreiten der Beschwerden zu verhindern.
Mit seiner Spezialisierung auf Orthopädie des Fußes gewährleistet Dr. Schuh eine fundierte Diagnostik und effektive Therapiemöglichkeiten beim Morton Neurom und gibt in diesem Artikel einen kurzen Überblick über diese Erkrankung.
Was ist ein Morton Neurom?
Das Morton Neurom beschreibt eine lokale Verdickung des Nervus digitalis plantaris im Bereich des plantaren Vorfußes, meist zwischen der dritten und vierten Zehe. Durch wiederkehrenden Druck und mechanische Irritation entsteht eine schmerzhafte Reizung des Nervengewebes. In der Fuß Orthopädie werden das Morton Neurom und die verwandte Morton Metatarsalgie als typische Krankheitsbilder des Vorfußes eingeordnet, die sowohl sportlich aktive Personen als auch Patienten mit strukturellen Fußfehlstellungen betreffen.
Das Morton Neurom führt zu einer charakteristischen Kombination aus belastungsabhängigem Vorfußschmerz, Brennen, Taubheit und gelegentlichem Ausstrahlen in die Zehen. Häufig beschreiben Betroffene das Gefühl, „auf einem Stein zu gehen“, was typisch für das Morton Neurom ist. Ohne rechtzeitige Behandlung verstärken sich die Beschwerden oft im Wochen- oder Monatsverlauf, da sich das Gewebe zunehmend verdickt.
Ursachen und Risikofaktoren für ein Morton Neurom
Das Morton Neurom entsteht meist aus einem Zusammenspiel mehrerer Belastungsfaktoren. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
Biomechanische Faktoren & Fußfehlstellungen
Strukturelle Fußfehlstellungen wie Spreizfuß, Knick-Senkfuß oder instabile Quergewölbestrukturen erhöhen den Druck auf die Nervenbahnen des Vorfußes und fördern die Entwicklung eines Morton Neurom. Auch eine ausgeprägte Morton Metatarsalgie als Folge veränderter Druckverhältnisse kann das Risiko erhöhen.
Ungeeignetes Schuhwerk
Typische Auslöser für das Morton Neurom sind enge Schuhe, hohe Absätze und hartes Sohlenmaterial, das sie für eine Kompression im Vorfußbereich sorgen. Besonders bei regelmäßigem Tragen können Beschwerden rasch zunehmen.
Sport und Überlastung
Sportarten mit Sprung- oder Stoppbewegungen (Laufen, Tennis, Mannschaftssport) erzeugen wiederholten Druck auf das Vorfußgewebe. Diese Belastungen führen häufig zu Mikrotraumen, die das Morton Neurom begünstigen.
Entzündliche Prozesse
Chronische Reizungen, Überlastungssyndrome oder Entzündungen der umgebenden Weichteile können den Nerv zusätzlich irritieren und die Bildung eines Morton Neurom fördern. Entzündliche Veränderungen verstärken die Druckempfindlichkeit des Nervs und beschleunigen den Beschwerdeverlauf.
Traumatische Verletzungen
Direkte Verletzungen im Mittelfußbereich, z.B. durch Umknicken, Stöße, Prellungen oder Belastungstraumata können das Nervengewebe schädigen. In der Folge entsteht leichter ein Morton Neurom, besonders wenn der Nerv dauerhaft eingeengt oder gereizt bleibt.
Vorangehende Vorfußoperationen
In der Fußchirurgie ist bekannt, dass operative Korrekturen bei bestehenden Fußfehlstellungen das Gangbild verändern können und damit auch das Risiko für ein späteres Morton Neurom erhöhen, wenn das Quergewölbe instabil bleibt.
Wie äußert sich ein Morton Neurom?
Ein Morton Neurom verursacht meist einen stechenden, brennenden oder elektrisierenden Schmerz im Bereich zwischen den Zehen. Der Schmerz beginnt oft beim Gehen, verstärkt sich beim Abrollen und lässt in Ruhe nach. Häufig treten Symptome auf wie:
- plötzlich einschießender Vorfußschmerz
- Ausstrahlen in die angrenzenden Zehen
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln
- ein Druckgefühl, als befände sich ein Fremdkörper im Schuh
- Verstärkung beim Tragen enger Schuhe
Oft wird berichtet, dass das Ausziehen der Schuhe Linderung verschafft.
Manche PatientInnen verspüren beim Zusammendrücken des Vorfußes ein „Klicken“, was ein klassisches klinisches Zeichen des Morton Neuroms ist.
Abklärung und Diagnose in der Fußorthopädie
Die Diagnose des Morton Neurom basiert auf einer ausführlichen klinischen Untersuchung, der Prüfung des Gangbildes und einer differenzierten Analyse möglicher Fußfehlstellungen. In der Orthopädie wird zusätzlich häufig eine sonografische Darstellung eingesetzt, um das Morton Neurom sichtbarer zu machen und die Ausdehnung der Erkrankung am Fuß zu beurteilen. MRT-Untersuchungen können sinnvoll sein, wenn unklare Vorfußschmerzen bestehen oder andere Ursachen ausgeschlossen werden müssen.
Entscheidend ist immer eine genaue Abgrenzung zu anderen Ursachen wie Stressfrakturen, Sehnenirritationen oder entzündlichen Veränderungen, die ebenfalls zu Morton Metatarsalgie oder ähnlichen Symptomen führen können.
Therapieansätze und effektive Verfahren beim Morton Neurom
Die Behandlung des Morton Neurom richtet sich nach der Ausprägung der Beschwerden. In vielen Fällen lässt sich das Morton Neurom zunächst konservativ behandeln.
Konservative Therapie
Durch die Therapieansätze wird versucht den Druck auf den betroffenen Nerv zu reduzieren. Dazu zählen:
- orthopädische Einlagen zur Entlastung des Quergewölbes
- breite, gut gepolsterte Schuhe
- Aktivierung und Kräftigung der Fußmuskulatur
- Infiltrationen mit entzündungshemmenden Präparaten
- unterstützende Therapie des Gewölbes bei stabilen Fußfehlstellungen um das Morton Neurom langfristig zu entlasten
Operative Behandlung – Fußchirurgie
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder das Morton Neurom bereits fortgeschritten ist, kommt die operative Therapie zum Einsatz. In der modernen Fußchirurgie wird dabei entweder eine Dekompression des Nervs durchgeführt oder das Neurom entfernt. Beide Eingriffe erfolgen unter schonenden Bedingungen, um eine schnelle postoperative Mobilisation zu ermöglichen.
Gerade bei ausgeprägten Fußfehlstellungen, die das Morton Neurom begünstigen, kann eine ergänzende Korrektur des Quergewölbes notwendig sein, um das langfristige Ergebnis zu sichern. Die Erfahrung zeigt, dass frühzeitig behandelte Fälle meist eine rasche Verbesserung der Beschwerden zeigen.
Wie kann man einem Morton Neurom vorbeugen?
Ein Morton Neurom lässt sich häufig vermeiden, wenn Risikofaktoren frühzeitig erkannt werden. Regelmäßiges Training der Fußmuskulatur, anatomisch geeignetes Schuhwerk und die frühzeitige Behandlung von Fußfehlstellungen sind entscheidend. Patienten, die bereits einmal ein Morton Neurom hatten, sollten insbesondere auf druckentlastendes Schuhwerk und eine stabile Quergewölbefunktion achten, um erneutem Vorfußschmerz vorzubeugen.
Wenn Sie sich in den beschriebenen Symptomen wiedererkennen oder den Verdacht auf ein Morton Neurom haben, empfehle ich eine fachärztliche Abklärung. In meiner Ordination in 1190 Wien nehme ich mir gerne Zeit für eine präzise Diagnostik und bespreche mit Ihnen individuell passende Behandlungsmöglichkeiten. Eine frühzeitige Untersuchung kann entscheidend dazu beitragen, Beschwerden rasch zu lindern und eine Verschlechterung zu verhindern.


