Diabetischer Fuß: Worauf Sie achten sollten

Symbolbild für Diabetes mit Blutzuckermessgerät, Teststreifen und Würfelzucker – zur Illustration möglicher Folgen wie dem diabetischen Fuß

Der sogenannte diabetische Fuß (diabetisches Fußsyndrom – kurz DFS) ist eine ernstzunehmende Komplikation, die bei fehlender Vorsorge zu chronischen Beschwerden bis hin zu Amputationen führen kann. Dabei lassen sich viele Probleme durch einfache Maßnahmen vermeiden – vorausgesetzt, man weiß, worauf es ankommt.

Diabetischer Fuß – Wie entsteht er eigentlich?

Mit dem Begriff diabetischer Fuß werden verschiedene krankhafte Veränderungen an den Füßen bezeichnet, die infolge dauerhaft erhöhter Blutzuckerwerte und der daraus resultierenden Schädigung von Nerven (Neuropathie) und Gefäßen (Angiopathie) entstehen. Das führt dazu, dass Warnsignale wie Schmerzen oder Hitze nicht mehr richtig wahrgenommen werden. Kleine Verletzungen bleiben unbemerkt, heilen schlecht und können sich in weiterer Folge zu unbemerkten Verletzungen oder Wunden, wie zum Beispiel einem offenen Fuß entwickeln.

In Kombination mit einer verringerten Durchblutung kann der diabetische Fuß zu einer schlechten Wundheilung führen. Das Risiko für Entzündungen und Infektionen steigt dabei deutlich.

Warnzeichen erkennen: Symptome frühzeitig deuten

Ein diabetischer Fuß beginnt oft schleichend. Typische erste Anzeichen können trockene, rissige Haut, Kribbeln, Taubheitsgefühle oder ein unangenehmes Brennen in den Füßen sein. Später kommen Fehlstellungen, Druckstellen oder Hühneraugen hinzu. Werden ein Rötungen, Schwellungen, Wunden, sogar ein offener Fuß sichtbar, ist schnelles Handeln gefragt. Infizierte Wunden, eitrige Stellen oder schwarze Verfärbungen deuten bereits auf eine schwere Durchblutungsstörung hin.

Fußprobleme bei Diabetes sind keine Seltenheit. Rund jeder vierte Diabetiker entwickelt im Laufe seines Lebens Symptome eines diabetischen Fußes. Trotzdem werden sie oft unterschätzt oder zu spät behandelt.

Behandlung und Therapie: Was hilft beim diabetischen Fuß?

Viele Patient:innen bemerken den Schmerz, aufgrund der fehlenden Wahrnehmung nicht sofort, vielmehr fällt zunächst ein ungewöhnlicher Geruch auf, ohne dass direkt Beschwerden vorliegen. Dennoch gibt es eine Reihe von Anzeichen, die unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollten: eine zunehmend trockene Haut, Taubheitsgefühle oder Kribbeln, brennende oder stechende Schmerzen, vor allem nachts, Veränderungen an den Zehen (z. B. Krallenbildung), vermehrte Hornhaut sowie Rötungen oder Schwellungen an einzelnen Stellen. 

Oft treten diese Symptome schmerzlos auf, was sie besonders tückisch macht.

Je nachdem, ob es sich um eine Durchblutungsstörung (ischämischer Fuß) oder eine Nervenschädigung (neuropathischer Fuß) handelt, variieren die Symptome und auch die Behandlung.

Die Therapie orientiert sich am Zustand des Fußes und dem Schweregrad der Wunde. Ihr Fußspezialist und Orthopäde in Wien, Dr. Schuh, geht auf jeden Fall individuell ein.  Folgende Behandlungsmöglichkeiten stehen dabei zur Verfügung: 

Durchblutung verbessern: Wenn eine Durchblutungsstörung vorliegt, ist es essentiell, den Blutfluss zu optimieren. Hier kommen minimalinvasive Eingriffe wie eine Katheterbehandlung oder in ausgeprägten Fällen auch Bypass-Operationen infrage.

Infektionen kontrollieren: Infizierte Stellen müssen frühzeitig behandelt werden. Dabei werden keimtötende Präparate eingesetzt, in manchen Fällen auch Antibiotika, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Blutzucker regulieren: Eine stabile Blutzuckereinstellung ist Grundvoraussetzung für jede Therapie. Nur so lässt sich das Fortschreiten von Gefäß- und Nervenschädigungen stoppen und die Wundheilung fördern.

Druckentlastung und Mobilisierung: Besondere Bedeutung hat die Druckentlastung der betroffenen Stelle. Maßgefertigte Schuhe oder orthopädische Hilfsmittel wie Einlagen, Schienen oder in schweren Fällen auch temporäre Entlastung durch Rollstuhl oder Bettruhe helfen, den Heilungsverlauf zu unterstützen. Auch Filztechniken zur gezielten Druckentlastung werden eingesetzt.

Moderne Wundversorgung: Offene Wunden, auch wenn sie anfangs klein erscheinen, benötigen konsequente Pflege. Dabei wird abgestorbenes Gewebe entfernt, die Wunde gereinigt und professionell versorgt – etwa durch spezialisierte Wundmanager:innen oder im Rahmen eines multidisziplinären Teams.
Ein offener Fuß erfordert dabei besonderes Augenmerk, da er häufig nur langsam heilt und mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen verbunden ist. Eine strukturierte, fachärztlich begleitete Behandlung ist daher unerlässlich.

Wenn keine andere Lösung bleibt – operative Maßnahmen: Trotz optimaler Betreuung kann es in Einzelfällen nötig sein, eine Amputation vorzunehmen – sei es am Zeh oder in schwerwiegenden Fällen am Fuß. Solche Entscheidungen werden nie leichtfertig getroffen. In Österreich besteht zudem immer das Recht auf eine unabhängige ärztliche Zweitmeinung und sollte in jedem Fall eingeholt werden.

Dank moderner Versorgung, spezialisierter Fachärzt:innen und verbesserter Präventionsmaßnahmen ist die Zahl notwendiger Amputationen rückläufig. Ein Trend, der durch fundierte Betreuung, weiter gestärkt wird.

Vorbeugung ist der beste Schutz: Tipps für den Alltag

Wer Diabetes hat, sollte seine Füße wie ein rohes Ei behandeln. Tägliche Kontrolle ist Pflicht: Gibt es neue Druckstellen, Blasen, Verfärbungen oder Anzeichen für einen offenen Fuß? Auch die richtige Pflege ist entscheidend. Cremen Sie Ihre Füße täglich mit einer rückfettenden Creme ein, vermeiden Sie Hornhauthobel und scharfe Scheren.

Barfußgehen ist tabu – selbst zuhause. Kleine Steinchen, Splitter oder heißer Boden können zu unbemerkten Verletzungen führen. Tragen Sie immer gut sitzende, weiche Schuhe.

Regelmäßige Kontrollen durch Fachärzte sind ebenfalls unerlässlich. Denn nicht jeder diabetische Fuß macht sofort Beschwerden. Besonders wenn bereits Fußprobleme durch Diabetes bestehen oder ein offener Fuß abgeheilt ist, sind laufende Kontrollen notwendig.

Bei einem diabetischen Fuß gilt: Nicht abwarten, sondern handeln

Ein diabetischer Fuß entwickelt sich nicht über Nacht. Doch genau darin liegt die Gefahr: Die Beschwerden sind zu Beginn oft so unscheinbar, dass sie ignoriert werden. Wer nicht rechtzeitig handelt, riskiert schwerwiegende Konsequenzen wie Infektionen, Gewebeverlust oder Amputationen.

Mit der richtigen Vorsorge, täglicher Fußkontrolle und professioneller Betreuung durch Ihren Orthopäden in Wien lassen sich viele Komplikationen vermeiden. Besonders wichtig ist es, Fußprobleme bei Diabetes ernst zu nehmen und erste Anzeichen sofort abklären zu lassen.Ob bei beginnenden Beschwerden, einem offenen Fuß oder zur regelmäßigen Kontrolle – in den gut erreichbaren Ordinationen von Orthopäde OA Priv. Doz. Dr. Reinhard Schuh stehen wir Ihnen mit medizinischer Expertise und langjähriger Erfahrung zur Seite.

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