Neue Hilfe für das kaputte Sprunggelenk – Gelenksersatz bewährt vor dem Versteifen

Schmerzen und reibende Geräusche im Gelenk, Schwellungen und Ermüdungen im Fuß sind oft Symptome für eine Sprunggelenksarthrose. Wie bei Hüfte und Knie gibt es nun auch einen Gelenksersatz.

Auf unseren Sprunggelenken lastet das gesamte Gewicht unseres Körpers. Schmerzen sie nach dem Laufen, Bergsteigen, Nordic Walking oder einfach nach Wanderungen noch tagelang und schwillt der Knöchel an, liegt der Verdacht auf Gelenksverschleiß nahe. Die Stoßdämpfer-Funktion des Gelenkes, die harte Bewegungen abfedert, hat merkbar nachgelassen. Der Alltag der Betroffenen wird massiv eingeschränkt. Irgendwann wird das bloße Auftreten zur Qual.

Arthrose – nicht nur im Alter

Die Arthrose (Abnützung) des Sprunggelenkes ist keineswegs nur ein Altersleiden. Häufig ist sie ein Resultat früherer Verletzungen des Knöchels oder einer massiven Überdehnung der ihn umgebenden Bänder. Oder sie geht auf einen Sprunggelenksbruch zurück.
„Wurden derlei Vorschäden nicht ausreichend behandelt, kommt es oft zur chronischen Instabilität und zum vorzeitigen Verschleiß des Gelenksknorpels“, warnt der Wiener Fußspezialist Priv.-Doz. DDr. Reinhard Schuh.

Patientenbeispiel – Martin M., 56:
Wegen einer Blutvergiftung musste ich 2019 zweimal am rechten Sprunggelenk operiert werden. Für den Knorpel hatte das fatale Folgen. Keine zwei Jahre danach war mein Gelenksknorpel praktisch zerbröselt. Der Schmerz war nach zehn Minuten Gehen fast unerträglich. Selbst das Schwimmen tat weh.

Was sagte Ihr Arzt?
Ich fragte mehrere Orthopäden. Mir wurde nur die Gelenksversteifung angeboten. Die lehnte ich ab. Ich suchte einen Fußspezialisten und fand Doz. DDr. Reinhard Schuh.

Warum lehnten Sie die Versteifung ab?
Wegen der möglichen Folgeschäden. Ich bin viel auf Reisen, muss öfter in der Woche ins Flugzeug steigen, habe lange Wegstrecken an den Flughäfen.

DDr. Schuh über Alternativen:
Bringen Schonung, Schmerzmittel, Physiotherapie und regelmäßige Übungen zuhause keine befriedigende Linderung, setzen Fachärzte heute auf spezielle, biologische Behandlungen wie die ACP-Eigenbluttherapie oder Stammzellentherapien.
Diese ermöglichen in frühen und mittleren Arthrose-Stadien oft eine gute Verbesserung in der Knorpelregeneration, Beweglichkeit und Schmerzfreiheit.

Versagen alle genannten Maßnahmen und ist der Gelenksverschleiß zu weit fortgeschritten, können spezialisierte Fußchirurgen heute mit der Einbringung eines kleinen Kunstgelenkes eine gute Alternative zu bisherigen Versteifungsoperationen schaffen.
„Eine Gelenksversteifung kann das Gangbild verändern, verringert die Beweglichkeit und führt früher oder später zu einer Mehrbelastung der Nachbargelenke, etwa im Knie“, erklärt DDr. Schuh.
Im Vergleich dazu kann bei einem Ersatz des Sprunggelenkes dessen Funktion weitgehend wiederhergestellt werden.

Moderne Operationstechniken:
Dr. Lukas Fraißler (Orthopädie und Traumatologie, Graz) ergänzt: „Ein moderner prothetischer Ersatz bringt nachhaltige Verbesserung der Bewegungsqualität und hält auch sportlichen Belastungen stand.“
Mittels CT-Schnittschablonen und 3D-Druck optimierte Implantate haben dem Sprunggelenksersatz Akzeptanz verschafft – bei Ärzten und Patienten.
Vor dem Eingriff sind eine gründliche Untersuchung, Röntgen und MRT nötig. Ausschlaggebend ist unter anderem die Knochenqualität.

DDr. Schuh:
„Ich sei ein Risikopatient, da ich einen Hohl-Spreizfuß habe und durch die jahrelangen Gehschmerzen auch zu viele Kilos auf die Waage brachte. Doch er operierte mich.“
Nach der OP:
„Ich glaubte es kaum, aber ich war am Tag nach der OP schmerzfrei. Ich konnte die ersten Mobilisationsübungen problemlos bewältigen. Zwar hatte ich seitdem vier leichte Schmerzphasen, die traten aber nur nach starker Belastung auf. Heute kann ich wieder problemlos Stufen steigen, wandern, längere Strecken gehen, sporteln und meinen Beruf ausüben. Die OP hat mir mein Leben wiedergegeben.“

Ablauf der Operation – Rasche Mobilisation

„Bei dem rund einstündigen minimal-invasiven Eingriff in Narkose entfernen wir die erkrankten Knorpel- und Knochenteile gewebeschonend. Sie werden durch flexible Bestandteile aus Metall und speziellem Kunststoff ersetzt. So bleibt die natürliche Beweglichkeit erhalten und Schmerzen können deutlich verringert werden“, sagt DDr. Schuh.

Wichtig: Da die Implantation einer Sprunggelenkprothese technisch äußerst anspruchsvoll ist, sollten sich Patienten an einen erfahrenen Fußchirurgen wenden.

Nachbehandlung:
Unmittelbar nach der OP erhält der Patient eine abnehmbare Schiene und darf bereits am Tag danach mit Hilfe aufstehen.
Ab dem zweiten Tag: spezielle Geh- und Mobilisierungsübungen.
Nach vier Tagen: Entlassung nach Hause.
Nach zwei bis vier Wochen: Schiene ablegen.
Danach: volle Belastung des Sprunggelenks. Physiotherapie ist wichtig.
Nach zwölf Wochen: Rehabilitationsphase abgeschlossen – Wiedereinstieg in Alltag und Sport möglich.

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