Hammerzehen OP: Ursachen, Behandlung und Nachbehandlung von Hammerzehe und Krallenzehe

Hammerzeh und Krallenzeh - OP notwendig oder nicht

Unsere Zehen mögen klein und unscheinbar wirken, doch sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Stabilität und dem Gleichgewicht unseres Körpers. Die Großzehe, bestehend aus zwei Gliedern, ist besonders wichtig für die Abrollbewegung des Fußes beim Gehen. Aber auch die anderen Zehen, die aus drei Gliedern bestehen, unterstützen komplexe Bewegungen wie Tanzen und Springen. Deformationen von einem oder mehreren Zehen, wie bei Hammerzehen oder Krallenzehen, sind oft problematisch und können erhebliche Beschwerden verursachen. Wenn Sie mehr zum Thema erfahren möchten, finden Sie in diesem Artikel alles Wichtige über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von den beiden Fehlstellungen.

Was ist eine Hammerzehe und wie äußert sie sich?

Eine Hammerzehe ist eine Zehenfehlstellung, bei der das Zehenmittelgelenk (Mittelglied) stark gebeugt ist. Dies führt dazu, dass das Mittelgelenk nach oben zeigt, während das Endglied des Zehs in Richtung Boden weist. Typischerweise ist das Grundgelenk überstreckt, was zu Schmerzen und Druckstellen führt. Betroffen sind meist der zweite bis vierte Zeh. Diese Deformität führt oft zu Beschwerden, besonders beim Tragen enger Schuhe, und kann die Auswahl an passendem Schuhwerk stark einschränken.

Hammerzeh Abbildung – Dr. Schuh 1190 Wien

Hammerzehen entstehen häufig durch ein Ungleichgewicht der Muskeln, Sehnen und Bänder, die den Zeh in einer geraden Position halten. Wenn diese Strukturen nicht mehr richtig zusammenarbeiten, kann es zu einer schmerzhaften Verkrümmung kommen. Eine effektive Möglichkeit, diese Deformation zu behandeln, ist die Zehenkorrektur. Dabei handelt es sich um verschiedene medizinische und chirurgische Verfahren, die darauf abzielen, die normale Funktion und Form des Zehs wiederherzustellen. Von orthopädischen Hilfsmitteln bis hin zu minimalinvasiven Eingriffen bietet die moderne Medizin zahlreiche Optionen, um die Beschwerden zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Was ist eine Krallenzehe und wie äußert sie sich?

Die Krallenzehe ist eine weitere häufige Zehenfehlstellung, bei der sowohl das Mittel- als auch das Endgelenk der Zehen stark gebeugt sind. Im Gegensatz zur Hammerzehe ist hier auch das Grundgelenk überstreckt. Dies führt dazu, dass der gesamte Zeh aufgerichtet wird, ähnlich wie eine Kralle. In extremen Fällen verliert die Zehe den Kontakt zum Boden, was ihre Funktionalität beim Gehen beeinträchtigt.

Krallenzeh Abbildung – Dr. Schuh Orthopäde 1190

Eine Diagnose kann in den meisten Fällen in der klinischen Untersuchung mittels Blickdiagnose gestellt werden. Die typische Zehenfehlstellung, Schwielen und Druckstellen sind oft aussagekräftig genug, um die Diagnose zu sichern. Bestätigung kann dann noch ein Röntgenbild schaffen, welches hilft das Ausmaß der Fehlstellung zu beurteilen.

Symptome und Ursachen beider Fehlstellungen

Symptome:

  • Schmerzen und Druckstellen an den betroffenen Zehen
  • Bildung von Hornhaut und Hühneraugen
  • Schwierigkeiten beim Tragen von Schuhen
  • Steifigkeit der Zehen in fortgeschrittenen Stadien

Ursachen:

  • Enge Schuhe: Besonders Schuhe mit hohen Absätzen oder einer spitzen Form können die Bildung von Hammerzehen und Krallenzehen begünstigen.
  • Muskuläre Dysbalance: Eine ungleichmäßige Belastung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur kann zu einer Fehlstellung der Zehen führen.
  • Genetische Faktoren: In einigen Fällen können Zehenfehlstellungen auch genetisch bedingt sein.
  • Erkrankungen: Rheumatische Erkrankungen und neurologische Störungen können ebenfalls zu diesen Deformitäten beitragen.

Übungen als Behandlung

Konservative Behandlungsmethoden wie Krallenzeh – und Hammerzeh Übungen können helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit der Zehen zu verbessern. Vor Beginn ist es wichtig, Rücksprache mit einem Spezialisten zu halten. Als anerkannter Fußorthopäde berate ich Sie gerne und empfehle Ihnen die für Sie richtigen Übungen.

Einige empfohlene Übungen für die beiden Fußfehlstellungen sind

Hammerzeh und Krallenzeh Übungen

  • Zehengymnastik: Strecken und Beugen der Zehen, um die Beweglichkeit zu erhalten.
  • Fußrollen: Mit einem Tennisball oder einer speziellen Fußrolle die Fußsohle massieren, um die Muskeln zu lockern.
  • Greifübungen: Gegenstände (z.B. ein Handtuch) mit den Zehen greifen, um die Fußmuskulatur zu stärken.
  • Murmel-Heben: Kleine Murmeln vom Boden mit den Zehen aufheben und in einen Behälter legen. Diese Übung hilft der Beweglichkeit und Kontrolle der Zehen.

Diese Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, um eine Verbesserung zu erzielen.

Wann kommt eine Hammerzeh Operation in Frage?

Eine Hammerzehen OP wird in der Regel erst dann in Betracht gezogen, wenn konservative Maßnahmen wie Hammerzeh Übungen und spezielle Einlagen keine ausreichende Linderung der Beschwerden bringen. Ein operativer Eingriff ist besonders dann sinnvoll, wenn die Fehlstellung zu starken Schmerzen führt oder der Zeh steif geworden ist. Im Falle dieser Art der Zehkorrektur, gibt es verschiedene Operationsverfahren.

Ablauf der OP & Nachbehandlung

Operationsverfahren

Es gibt verschiedene Methoden, um Hammerzehen und Krallenzehen zu korrigieren:

  1. Hohmann-Operation: Hierbei wird der Zehenknochen verkürzt, um die Fehlstellung zu korrigieren.
  2. Weil-Osteotomie: Diese Methode beinhaltet die Knochendurchtrennung und anschließende Korrektur der Zehenstellung.
  3. Girdlestone-Verfahren: Bei dieser Technik wird die Zehenbeugesehne verlagert, um eine bessere Positionierung der Zehe zu ermöglichen.

Nachbehandlung und Heilung

Nach einer Hammerzeh OP ist eine sorgfältige Nachbehandlung entscheidend für den Heilungserfolg. Hierzu gehören:

  • Hochlagerung: Um Schwellungen zu minimieren, sollte der Fuß in den ersten Tagen nach der OP hochgelagert werden.
  • Pflasterzügelverband: Dieser wird angelegt, um die korrigierte Zehenstellung zu stabilisieren.
  • Schmerzkontrolle: In der Anfangsphase ist die Einnahme von Schmerzmitteln oft notwendig.
  • Physiotherapie: Um die Beweglichkeit des Fußes zu erhalten und zu verbessern, ist eine begleitende Physiotherapie ratsam.

Die Heilungsdauer variiert je nach Art des Eingriffs (Operation nach Girdlestone/ Operation nach Weil/ Operation nach Hohmann) und individueller Konstitution. Nach der Operation ist jedoch die Fixierung des Zehs, Hochlagerung und langsame Belastung ab ca. 2 Wochen der Fall. In der Regel beträgt die Heilungsdauer etwa sechs Wochen.

Fazit

Hammerzehen und Krallenzehen sind häufige Zehenfehlstellungen, die unbehandelt zu erheblichen Beschwerden führen können. Während konservative Maßnahmen wie Hammerzeh Übungen oft hilfreich sind, kann in fortgeschrittenen Fällen eine Hammerzehen OP notwendig sein. Wichtig ist eine sorgfältige Nachbehandlung, um den Erfolg der Operation zu sichern. Wenn Sie Probleme mit Ihren Zehen haben und mehr über mögliche Behandlungsoptionen erfahren möchten, vereinbaren Sie einen Termin bei OA Priv. Doz. Dr. Reinhard Schuh, Ihrem Spezialisten für Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen.

Sprunggelenk Spezialist OA Priv. Doz. Dr. Reinhard Schuh

Als anerkannter Fußorthopäde berate ich Sie gerne in meiner Ordination. Gerne berate ich Sie bei allen Beschwerden, die in Ihrem Vorfuß auftreten. Es ist mir ein Anliegen, ein Behandlungskonzept zu finden, das Ihren Bedürfnissen gerecht wird und Ihre Fußschmerzen so rasch wie möglich lindert. Die Therapie von Verletzungen, Überlastungen, Fehlstellung und Abnützung im Bereich von Fuß und Sprunggelenk stellen mein Spezialgebiet dar. 

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Hallux Valgus, auch „Ballenzeh“ genannt, ist eine Fehlstellung der großen Zehe. Das Grundgelenk ist hierbei nach außen abgeknickt und der Zeh neigt sich nach innen.

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