Martin Mosler ist beruflich viel auf Reisen und muss mehr mals pro Woche ins Flugzeug steigen.
„Für einen gesunden Menschen kein Problem, aber für mich waren eines Tages lange Wegstrecken an den Flughäfen nicht mehr zu bewältigen. Irgendwann stellte sich die Frage: Kann ich meinen Beruf überhaupt weiter ausüben?“, berichtet der Marketing- und Kommunikationsmanager.
Sein Sprunggelenk, dessen Knorpel fast völlig zerstört war, bereitete ihm enorme Schmerzen.
Im Jahr 2019 musste Martin Mosler wegen einer Blutvergiftung zweimal am rechten Sprunggelenk operiert werden – mit schwerwiegenden Auswirkungen.
„Keine zwei Jahre danach war mein Gelenkknorpel praktisch zerbröselt und der Schmerz nach zehnminütigem Gehen fast unerträglich. Selbst das Schwimmen tat weh. Ich suchte mehrere Orthopäden auf, aber mir wurde als Lösung nur eine Gelenkversteifung angeboten“, erinnert er sich zurück.
„Eine Gelenkversteifung reduziert die Beweglichkeit und führt früher oder später zu einer Mehrbelastung der Nachbargelenke. Im Vergleich dazu kann man bei einem endoprothetischen Ersatz des Sprunggelenks dessen Funktion weitgehend wiederherstellen“, erklärt Fußspezialist Doz. DDr. Reinhard Schuh.
Der Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie im Evangelischen Krankenhaus Wien setzte Martin Mosler in einer technisch aufwendigen Operation ein anatomisch maßgeschneidertes, kleines Implantat in das obere Sprunggelenk ein.
Bei dem minimalinvasiven Eingriff entfernt man die erkrankten Knorpel- und Knochenteile gewebeschonend und ersetzt sie durch flexible Komponenten aus Metall und speziellem Kunststoff. So bleibt die natürliche Beweglichkeit erhalten und Schmerzen können deutlich reduziert werden.
Nach der OP muss der Patient zwei bis vier Wochen eine abnehmbare Schiene tragen. In dieser Zeit sind spezielle Geh- und Mobilisierungsübungen angesagt. Dann kann und soll das Gelenk voll belastet werden und Physiotherapie zur Stärkung der Muskeln und zur Wiedererlangung der Beweglichkeit erfolgen. Nach etwa zwölf Wochen ist die Rehabilitationsphase abgeschlossen und der Wiedereinstieg in den Sport kann beginnen.
Doch ein künstliches Sprunggelenk ist nicht für jeden geeignet. Doz. Schuh:
„Eine extreme Osteoporose im Gelenkbereich ist ein Ausschließungsgrund. Auch Infektionen rund ums Sprunggelenk müssen mindestens ein Jahr zurückliegen und bereits komplett ausgeheilt sein.“
Martin Mosler hat die Operation gut überstanden:
„Ich glaubte es anfangs kaum, aber ich war bereits am Tag nach der OP endlich wieder schmerzfrei und konnte auch die ersten Mobilisationsübungen problemlos bewältigen“, berichtet er.
Seitdem kann er auch wieder längere Strecken gehen und wandern.
„Die Operation hat mir nicht nur die Ausübung meines Berufs gerettet, sondern mir praktisch mein Leben wiedergegeben“, so der zufriedene Patient.
Mag. Regina Modl
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