Sprunggelenk gebrochen – was jetzt?

Eine Sprunggelenksfraktur ist eine Verletzung des Innen- und/oder Außenknöchels, bei der ein oder mehrere Knochen im Bereich des Sprunggelenks gebrochen sind. Diese Art der Verletzung findet sich oft bei Sportlern wieder, kann aber auch aufgrund einer plötzlichen Bewegung oder eines unglücklichen Sturzes ausgelöst werden. Ob eine Sprunggelenksfraktur konservativ oder operativ behandelt werden sollte, bestimmt in erster Linie die Art des Bruches.

Lesen Sie weiter und erfahre Sie, was bei einer Sprunggelenksfraktur zu tun ist.

Wie erkenne ich, dass mein Sprunggelenk gebrochen ist?

Wenn das Sprunggelenk gebrochen ist, verspürt der Patient in erster Linie starke Schmerzen. Die betroffene Stelle schwillt an und es bildet sich ein Bluterguss (Hämatom) rund um den Innen- und Außenknöchel. Ein weiteres Indiz auf einen gebrochenen Knöchel ist eine Einschränkung in der Beweglichkeit des Fußes. Sind die Bänder zusätzlich verletzt, wird das Gelenk instabil. Bei besonders schweren Brüchen kann es auch zu Taubheit, Kribbeln oder Lähmungen des Fußes kommen.

Mögliche Symptome, wenn das Sprunggelenk gebrochen ist:

  • Schwellungen
  • Bluterguss (Hämatom)
  • Schmerzen
  • Einschränkungen der Beweglichkeit
  • Gefühl der Instabilität
  • Taubheit
  • Kribbeln
  • Lähmungserscheinungen

Wie erkenne ich, ob mein Knöchel gebrochen oder verstaucht ist?

Es ist manchmal schwierig zu erkennen, ob das Sprunggelenk tatsächlich gebrochen oder nur verstaucht ist, da sich die Symptome mitunter sehr ähneln. In beiden Fällen kann es zu Schwellungen, Schmerzen und Steifheit im Gelenk kommen. Auch Blutergüsse und Bewegungseinschränkungen können bei beiden auftreten.   

Sollte es jedoch beim Verletzungshergang zu einem hörbaren Knacken oder Knirschen gekommen sein und das Gelenk im Anschluss deformiert oder unnatürlich aussehen, weist das auf einen Bruch hin. Eine genaue Diagnose wird aber nur Ihr Arzt mit einem bildgebenden Verfahren, wie zum Beispiel einer Röntgenuntersuchung, liefern können.

Ursachen von Sprunggelenksfrakturen

Das Sprunggelenk ist das Gelenk zwischen dem Unterschenkel und dem Fuß und besteht aus drei Knochen: dem Schienbein (Tibia), dem Wadenbein (Fibula) und dem Sprungbein (Talus). Sie bilden gemeinsam die sogenannte Sprunggelenksgabel. Scheinbein und Wadenbein sind mit einer Membran verbunden und unten von einer vorderen und hinteren Bandstruktur, die für die Stabilität des Gelenks sorgt, umgeben (Syndesmose).

Bei der Sprunggelenksfraktur handelt es sich um den Bruch des oberen Sprunggelenks (OSG-Fraktur). Bedeutet also, dass Innen- und/oder Außenknöchel des Fußes gebrochen sind, wobei es häufig den Außenknöchel trifft und fast immer die umgebenden Bandstrukturen in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese Verletzung zählt zu den fünf häufigsten Frakturen beim Menschen und ist unter Sportlern sehr verbreitet, insbesondere, wenn es um Ballsportarten geht.

Wenn das Sprunggelenk gebrochen ist, handelt es sich also meistens um eine Sportverletzung. Doch auch ein Unfall, ein kurzer Moment der Achtsamkeit kann dahinterliegen. Ein Ausrutscher auf unebenem Untergrund, ein plötzlicher Richtungswechsel, ein unglückliches Umknicken oder ein Sturz und schon kann es zu einer schmerzhaften Fraktur kommen. Hier sind besonders ältere Menschen betroffen. In der Regel ist die Sprunggelenksfraktur die Folge eines Umknicktraumas (Supinationstrauma).

Arten von Sprunggelenksfrakturen

Abhängig vom Ort des Knochenbruches wird eine OSG-Fraktur zum Beispiel nach Weber in drei Typen unterteilt. Dabei spielt die Höhe des Bruches in Bezug auf die untere Bandstruktur des Schien- und Wadenbeins eine Rolle, die sogenannte Syndesmose:

  • Weber-A-Fraktur: Die Verletzung liegt unterhalb der Syndesmose.
  • Weber-B-Fraktur: Der Bruch ist auf gleicher Höhe wie die Syndesmose.
  • Weber-C-Fraktur: Entsteht oberhalb der Syndesmose.

Die häufigste Frakturart ist hierbei die Weber-B-Fraktur. Bei allen drei Fraktur-Arten kann zusätzlich Innenknöchel oder Innenband verletzt sein. Wenn sowohl Innen- als auch Außenknöchel betroffen sind, spricht man von einer bimalleolären Sprunggelenksfraktur. Sind alle drei Knochen, die das Sprunggelenk bilden, gebrochen, ist die Bezeichnung trimalleoläre Sprunggelenksfraktur.

Sprunggelenk gebrochen – OP oder konservative Behandlung?

Die Behandlung einer Sprunggelenksfraktur hängt von der Art und dem Schweregrad der Verletzung ab. In einigen Fällen kann eine Ruhigstellung des Gelenks mittels Gipses oder Schiene ausreichen. Bei komplizierteren Brüchen kann eine Operation am Sprunggelenk notwendig werden.

Ziel der Behandlung ist es, die Knochenfragmente sowie Gelenk wieder korrekt anatomisch auszurichten und Bandstrukturen zu rekonstruieren.

Wann kann man eine Sprunggelenksfraktur konservativ behandeln?

In vielen Fällen reicht eine konservative Behandlung mit einer Ruhigstellung des Gelenkes mittels Schiene oder Gipsverbandes aus. In den ersten Tagen nach der Verletzung sollten Sie den betroffenen Fuß mit Eis kühlen und hochlagern. Begleitet wird das mit einer Schmerzmedikation, um sowohl Schmerzen als auch die Schwellung zu reduzieren. Sie sollten das Bein nicht belasten und möglichst mit Krücken gehen. Zumindest bis die Schwellung vollständig abgeklungen ist.

Wenn der Bruch stabil ist und keine Instabilität im Gelenk besteht, werden Gipsverband oder Schiene etwa 6 bis 8 Wochen getragen. Während dieser Zeit kann der Bruch heilen und der Patient kann allmählich damit beginnen, das betroffene Bein wieder zu belasten und mit einer begleitenden Physiotherapie die Mobilität und Stärke des Gelenkes zu trainieren. Wichtig dabei ist auch eine ausreichende Thrombosevorsorge, da der Fuß über den gesamten Genesungszeitraum nicht vollständig belastet werden kann, was die Bildung von Blutgerinnseln begünstigt.

Wann muss eine Sprunggelenksfraktur operiert werden?

In einigen Fällen wird eine operation erforderlich sein, um den Bruch zu stabilisieren und den Fuß wieder exakt anatomisch auszurichten. Besonders wenn es sich um Verrenkungsbrüche handelt, die mit Gips nicht ausreichend ruhiggestellt werden können, und ohnehin dazu neigen, sich wieder zu verschieben. Auch komplizierte Brüche mit schweren Weichteilschaden und mehreren Verletzungen werden besser operiert. Denn schon leichte Unregelmäßigkeiten können zu einem übermäßigen Gelenksverschleiß (posttraumatische Arthrose) führen.

Am besten findet der Eingriff innerhalb der ersten sechs bis acht Stunden mach der Verletzung statt, wenn die Schwellung noch nicht so stark ausgeprägt ist. Ist der Fuß bereits geschwollen, sollte er mit einem vollständig gespaltenen und gut gepolsterten Unterschenkelgips stabilisiert und hochgelagert werden, bis die Schwellung so weit zurückgegangen ist, dass sie eine Operation erlaubt.

Während der Operation werden die Knochenteile mit Metallplatten, Schrauben oder Stiften fixiert und das Gelenk stabilisiert. Sind Kapsel und Bänder betroffen, werden diese genäht und die Knorpelstücke wieder ausgerichtet.

Nachbehandlung bei einer Sprunggelenks-OP

Die Nachbehandlung nach Ihrer Sprunggelenks-OP hängt stark von der Art des Eingriffs und Ihrem individuellen körperlichen Zustand ab. Wichtig dabei ist, eng mit Ihrem behandelnden Arzt und Physiotherapeuten zusammenzuarbeiten. So erhöhen Sie Ihre Chancen auf eine schnelle Genesung und das vollständige Wiedererlangen Ihrer Mobilität.

Folgende Schritte sind in der Nachbehandlung bei einer Operation am Sprunggelenk zu beachten:

  1. Stabilisierung: Sie werden in der Regel eine Schiene oder einen Gipsverband tragen müssen, um das Gelenk zu schützen und die Heilung zu unterstützen.
  2. Mobilisierung: Sobald die Schwellung nachgelassen hat, erhalten Sie einen abnehmbaren Spezialschuh (Vacoped) oder einen zirkulären Gips, den sie für etwa vier bis sechs Wochen tragen müssen. Zeitgleich beginnen Sie mit der schrittweisen Mobilisierung des betroffenen Sprunggelenks. Dazu werden Sie mit Ihrem Physiotherapeuten Übungen erarbeiten.
  3. Gewichtsbelastung: In der Zeit werden Sie den Fuß nur wenig bis gar nicht belasten können, um die Heilung bestmöglich zu fördern.
  4. Rehabilitation: Nach der Mobilisierung werden Sie mit einem Rehabilitationsprogramm beginnen, welches das Sprunggelenk stärkt und seine volle Beweglichkeit wiederherstellen wird.
  5. Heilungsdauer: Nach etwa sechs Wochen dürfen Sie Ihr Sprunggelenk wieder voll belasten. Wirklich sportlich aktiv sollten Sie frühestens nach drei bis sechs Monaten werden. Genauere Informationen dazu bekommen Sie von Ihrem behandelnden Arzt.

Gute Heilungschancen bei einem gebrochenen Sprunggelenk

Generell zeigt die Behandlung einer Sprunggelenksfraktur bei 80 Prozent aller Patienten sehr gute Ergebnisse. Voraussetzung dafür ist möglichst früh mit der Nachbehandlung, das heißt der Mobilisation und der Rehabilitation des Gelenks, zu beginnen. Dazu gehört auch eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Sprunggelenksfraktur. So wird nicht nur die Genesungszeit verkürzt, sondern auch mögliche Komplikationen und Spätfolgen können vermieden werden.

Als anerkannter Fußchirurg mit einer Erfahrung von über 5000 Operationen können Sie mir vertrauen, wenn bei Ihnen eine Operation am Fuß notwendig werden sollte. Kontaktieren Sie mich und ich berate Sie gerne, welche Therapiemöglichkeiten für Sie am besten sind. 

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